Das Mausoleum von Halikarnass
Mausoleum von Halikarnass ist das Grabmal des Koenigs Mausolos. Mausolos uebernahm die Herrschaft ueber die persische Stadt Satrope Karien. Seine Staedte liess er grosszuegig ausbauen und befestigen, wovon bis heute eindrucksvolle Ruinen kuenden. Er war Eroberer und zehn Jahre nach seinem Regierungsantritt machte er Halikarnass zur Hauptstadt. Fuer die Wahl von Halikarnass sprach der Naturhafen in der von einer vorgelagerten Insel geschuetzten Bucht. Hier trafen guenstige Kuestenstrassen zusammen.
Das Grabmal erhob sich auf einer kuenstlich erweiterten Felsterasse, die in halber Hoehe zur Stadtmauer lag. Mausolos selbst duerfte das Monument geplant und begonnen haben. Dem Brauch nach hatte Mausolos seine Schwester geheiratet. Sie scheint eine tuechtige Regentin gewesen zu sein. Das Mausoleum soll im Todesjahr seiner Schwester vollendet gewesen sein.
Der
Ruhm dieses Monuments war in hellenistischer und roemischer Zeit so gross, dass
sein Name Mausoleion oder Mausoleum zur Bezeichnung fuer repraesentative
Grabbauten wurde. Plinius schrieb:" Das ist ein Grabbau, den Artemisia
ihrem Gatten Mausolos errichten liess, einem Kleinkoenig von Karien. Dass dieses
Werk zu den sieben Weltwundern zaehlt, haben vor allem die vielen Kuenstler
bewirkt.
Seine Nord- und Suedseite sind je 63 Fuss lang, die beiden anderen etwas kuerzer; der Gesamtumfang betraegt 440 Fuss. Der Bau wird von 36 Saeulen umgeben. Pteron nannte man den Umgang.Verschiedene Bildhauer arbeiteten an der Gestaltung. Es war ein Denkmal ihres Ruhms und ihrer Kunst. Der Pteron traegt eine Pyramide von gleicher Hoehe, die sich in 24 Stufen zum Gipfel einer Spitzform zusammenzieht. Ganz oben steht ein Viergespann aus Marmor.
Das Monument besass einen dreiteiligen Aufbau und war mit drei Relieffriesen geschmueckt. Ein Fries mit Szenen des Amazonenkampfes bildete den oberen Abschluss des Podiums. Auf einem Band, das hinter den Saeulen um den Kernbau lief, waren Wagenrennen dargestellt. Die Reliefs am Sockel der Quadriga zeigten den Kampf zwischen Lapithen und Kentauren. Zwischen den Saeulen des Pteron reihten sich schliesslich die Monumentalfiguren der koeniglichen Dynastie. Der aus gruenlichem Vulkangestein errichtete Sockelbau war mit weissen Marmorplatten verkleidet. Das Zaumzeug des Viergespanns bestand aus vergoldeten Bronzeapplikationen. Der grosse Triumphwagen, den die Pferde ziehen erreichte zweifache Lebensgroesse. Das Mausoleum war von einer Marmormauer umgeben und durch einen Torbau an der Ostseite zugaenglich.
Das Mausoleum war gleichzeitig zur Verherrlichung des Grabherrn errichtet und als Mal des Schutzes ueber die Stadt und ihre Buerger. Die Verbindung griechischer und aegyptischer Elemente sollte die Verschmelzung verschiedener Kulturen symolisieren, die sich Mausolos und seine Gemahlin fuer ihr Reich erhofften. Den Ruhm des Monuments bezeugen nicht nur die Schriften antiker Autoren, sondern auch viele spaetere Grabbauten, die offensichlich den Aufbau des Mausoleums von Halikarnass nachahmen.
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